Bilfinger Maintenance setzt auf innovative Wellenausrichtung

Bilfinger Maintenance setzt auf innovative Wellenausrichtung

Bilfinger Maintenance ist der führende Maintenance-Dienstleister in Deutschland. Allein im Industriepark Höchst betreut die Maschinen- und Antriebstechnik die Mehrzahl der dort produzierenden Betriebe und immer mehr Kunden außerhalb des Chemieparks. Bei der Ausrichtung von Wellen setzen die Experten bei Bilfinger seit fast zwei Jahrzehnten auf die Zusammenarbeit mit dem schwedischen Unternehmen Easy-Laser. Nun wurde bei Bilfinger eine neue Gerätegeneration eingeführt, die die Ausrichtung insbesondere in explosionsgefährdeten Bereichen für Kunden und Mitarbeiter deutlich vereinfacht.

Am Puls der Zeit

Bei der Bilfinger Maintenance in Höchst nutzen die Instandhalter seit 2001 laserbasierte Mess- und Ausrichtsysteme von Easy-Laser. „Ausschlaggebend für die damalige Entscheidung für Easy-Laser war neben dem Kostenfaktor in erster Linie die leicht verständliche Benutzeroberfläche und die damit verbundene  Anwenderfreundlichkeit“, erläutert Karl-Heinz Bank, Leiter der Maschinentechnik und Servicemonteur bei Bilfinger Maintenance in Höchst. „Eine gute Betreuung ist für uns ebenfalls ein ganz wesentlicher Punkt. Wir haben unsere Entscheidung für Easy-Laser nie bereut und freuen uns, dass das Unternehmen seit 2016 auch mit einer eigenen Niederlassung in Deutschland vertreten ist.“

Die gute Zusammenarbeit wurde im Frühjahr dieses Jahres noch einmal intensiviert. Nachdem Easy-Laser zur Hannover Messe offiziell sein neues XT550 Ex Wellenausrichtsystem vorgestellt hatte, wurde das innovative Messsystem an Bilfinger als ersten Kunden ausgeliefert. Zwar seien die älteren Ex-Systeme, die bislang eingesetzt werden noch immer sehr zuverlässig, wie Herr Jürgen Rabe, Leiter der Pumpen- und Motorentechnik bei Bilfinger in Höchst bestätigt. Dennoch wurde in der Branche schon gespannt auf ein neues Wellenausrichtsystem gewartet. 
 

Karl-Heinz Bank und Jürgen Rabe

Hauptsache explosionsgeschützt

Das große Plus des eigensicheren XT550 Ex ist die Ex-Zulassung: Das System kann in den explosionsgefährdeten Zonen 1 und 2 genutzt werden, ohne dass der Kunde für die Wellenausrichtung einen separaten, großen Freigabeschein erstellen und seine Anlage herunterfahren muss, was immer einen beträchtlichen finanziellen und zeitlichen Aufwand bedeutet.

„Früher stand bei einem Stillstand die komplette Anlage. Heute gibt es fast nur noch Teilstillstände, bei denen eine Straße abgestellt wird und die angrenzende Produktion weiterläuft. Die Ex-Zone bleibt somit bestehen und gilt auch für den Ort, an dem wir ausrichten müssen“, erklärt Bank. „Das ist ein Einsatzfall für das XT550. Die Ex-Atmosphäre kann bestehen bleiben und der Betrieb in der Produktionsstraße nebenan normal weiterlaufen. Das ist ein großer Vorteil, der uns und dem Kunden eine Menge Arbeit und Zeit erspart.“ Rabe ergänzt: „Für einen Großkunden hätten wir zum Beispiel überhaupt keine große Freigabe bekommen. Ohne ein Ex-fähiges Lasergerät geht hier nichts.“ 

Vorteile für Instandhalter und Kunden

Die Bilfinger-Mitarbeiter wurden intensiv im Umgang mit dem neuen System geschult und hatten das neue Gerät schnell im Griff. Eine Besonderheit ist die intuitive Menüführung und die grafische Unterstützung – nicht mehr in 2D, sondern in 3D. Weiterhin stehen insgesamt vier verschiedene Messmethoden zur Auswahl: Messungen auf 9-12-3 Position, Easy-Turn-Methode mit drei beliebigen Punkten im Abstand von mindestens 20°, Multi-Point-Messungen und die besonders einfache kontinuierliche Messpunktaufnahme während der Wellendrehung. Zusammen mit der Funktion, bestimmte Einstellfüße sperren zu können, lassen sich selbst knifflige Ausrichtprobleme lösen. Zudem steht umfangreiches Zubehör zur Verfügung. 

 

Ein echter Mehrwert der neuen Easy-Laser Generation XT liegt jedoch in der äußerst komfortablen elektronischen Dokumentation der Messergebnisse. Wenn eine Anlage in der Reparatur war, muss der Betreiber gemäß Betriebssicherheitsverordnung die Prüfung vor Wiederinbetriebnahme sicherstellen. Und dazu benötigt er einen Nachweis.

Die Vermessung und Ausrichtung mit Messuhren war umständlich: Die Messuhren mussten genau montiert werden, das Aggregat wurde gemessen und die Werte mussten in der Anlage abgelesen und handschriftlich eingetragen werden. Später wurde im Büro dann die Dokumentation mitsamt Messprotokoll im Computer erstellt. Diese Dokumente mussten unterschrieben und dem Kunden vorgelegt werden.

Mit dem neuen XT-Modell geht der Anwender vor Ort, führt die Messung aus, erstellt im Messsystem das Messprotokoll inklusive grafischer Dokumentation im PDF- oder Excel-Format und verschickt es im Anschluss direkt auf elektronischem Weg. Zudem lassen sich die Messprotokolle einfach im System speichern und können bei einer erneuten Messung zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgerufen werden.

„Das ist eine große Zeitersparnis und eine Vereinfachung für den Kunden, weil er die Unterlagen sofort auf dem Tisch hat und die Maschine direkt wieder in Betrieb nehmen kann“, sagt Bank. „Mit dieser Technik erreichen wir bei der Dokumentation eine ganz neue Stufe.“

Mechanische Verfahren haben ausgedient

Die Gründe, warum die erfahrenen Pumpen- und Maschinenexperten bei Bilfinger nur noch mit Mess- und Ausrichtsystemen ausrichten, liegen damit auf der Hand. „Mit vier oder acht Messuhren zu arbeiten ist eine Wissenschaft. Der große Vorteil der modernen Technik: Wir haben exakte Werte. Bei Haarlineal und Lichtspalt ist es immer eine Ermessenssache. Wir reden hier über Hundertstel und Tausendstel. Von der Genauigkeit her führt kein Weg an einem laserbasierten System vorbei“, steht für Bank fest. 

Die Bilfinger-Kunden profitieren davon. Denn die reinen Anschaffungskosten von Pumpen schlagen lediglich mit einem Bruchteil der Lebenszykluskosten zu Buche. Den mit Abstand größten Kostenblock machen Energieverbrauch, Reparaturen und Wartung aus. Und bei einer exakt innerhalb der geforderten Toleranzen ausgerichteten Welle ist die Lebensdauer der Verschleißteile wie Lager oder Kupplung wesentlich höher als bei ungenau ausgerichteten Wellen, was nicht zuletzt auch die Motorleistung beeinflusst. „Wenn eine Pumpe nicht ausreichend ausgerichtet ist, tritt in den meisten Fällen früher oder später ein Lagerschaden ein“, sagt Jürgen Rabe. „Wir machen inzwischen bei allen Komplettierungen von Pumpen eine Ausrichtung, damit wir dokumentieren können, dass das Aggregat richtig ausgerichtet ist. Immer mehr Kunden wünschen sich diese Dienstleistung bei einem Aggregate-Austausch auch direkt vor Ort“, so Rabe. 

Flexibilität ist Trumpf

Bei Bilfinger Maintenance in Höchst ist man sich sicher: In der Industrie werden immer mehr Arbeitsschritte digital abgewickelt, weshalb auch der Bedarf nach Ausrichtungen mit flexibel einsetzbaren, digitalen Messinstrumenten spürbar zunimmt. Easy-Laser hat auf diese Entwicklung geantwortet und bietet alle XT-Messprogramme für die Wellenausrichtung als kostenlose App an, die mit aktuellen iOS- oder Android-Tablets oder Smartphones kompatibel ist. Auf diesen können auch andere Anwendungen ausgeführt werden. Auf anderen Systemen mit herstellereigenem Bedienteil lief hingegen nur eine Applikation, nämlich die des Herstellers. „Das XT550 Ex ist das erste System, das mit einem ‚offenen‘ Tablet ausgerüstet ist. Wenn es ausfallen sollte, können wir einfach ein anderes nehmen, die Messprogramme aufspielen und weiterarbeiten“, betont Jürgen Rabe. „Beim Extended Service, wo wir die gesamte Technik eines Kunden betreuen, bietet es uns ganz andere Möglichkeiten.“ Die Servicemonteure überlegen daher schon die Anschaffung eines weiteren Easy-Laser-Systems, um der zunehmenden Nachfrage gerecht zu werden.

Und die Entwicklung geht weiter: Aktuell arbeitet das Unternehmen daran, dass sich in naher Zukunft Messprotokolle auf dem Tablet auch unterschreiben lassen und mehrere Fotos, zum Beispiel von Typenschildern, in das Messprotokoll integriert werden können.

Infokasten zu Bilfinger
Bilfinger ist ein international führender Industriedienstleister. Der Konzern steigert die Effizienz von Anlagen, sichert hohe Verfügbarkeit und senkt die Instandhaltungskosten. Das Portfolio deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab: von Consulting, Engineering, Fertigung, Montage, Instandhaltung, Anlagen-Erweiterung und deren Generalrevision bis hin zu Umwelttechnologien und digitalen Anwendungen. Mit rund 36.000 Mitarbeitern erwirtschaftete Bilfinger im Geschäftsjahr 2017 Umsatzerlöse von 4,044 Mrd. €.

Im jüngsten Ranking der Top-Industriedienstleister in Deutschland belegt Bilfinger zum zehnten Mal in Folge unangefochten den 1. Platz. Dies ist das Ergebnis der Lünendonk-Liste, die von der Lünendonk & Hossenfelder GmbH jährlich erstellt wird. Mit rund einer Milliarde Inlandsumsatz erzielte Bilfinger 2017 etwa ein Viertel mehr als der Zweitplazierte. Das Unternehmen gehört zudem regelmäßig zu den Preisträgern renommierter Awards. Im Jahr 2016 prämierte beispielsweise das FIR an der RWTH Aachen die in Deutschland ansässige Gesellschaft Bilfinger Maintenance GmbH als „Best Performer“ auf dem Gebiet der „Service Innovation“.

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