Unter Kippfuß versteht man den Umstand, dass die Maschine nicht gleichmäßig auf allen Füßen aufliegt. Das führt zu einer Verwindung des Maschinenrahmens.
Warum müssen wir die Standfestigkeit kontrollieren und ggf. korrigieren? Ist es wirklich ein so großes Problem, wenn unter dem einem Maschinenfuß ein winziger Luftspalt oder unter dem anderen sich etwas Schmutz befindet? Ja, ist es. Denn wenn die Maschine nicht absolut flach auf ihrem Fundament steht, kann (und wird es höchstwahrscheinlich) es zu Problemen wie Wellenauslenkung, verstärkten Vibrationen, Lagerausfall – und letztendlich zu einem Maschinenausfall kommen. Und das wird viel teurer, als den Kippfuß von Beginn an zu korrigieren! Glücklicherweise werden alle Easy-Laser-Wellenausrichtungssysteme mit einem Programm zur Kontrolle der Standfestigkeit geliefert. Mit diesem Programm erfahren Sie, welche Füße Sie wie stark verändern müssen.
Es gibt vier Kippfuß-Typen, die alle eines gemeinsam haben: Ein oder mehrere Füße liegen nicht fest auf dem Maschinenfundament auf. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Schauen wir uns das also einmal genauer an!
1. Paralleler Kippfuß
Ein paralleler Kippfuß (manchmal auch als wippender Kippfuß bekannt) bedeutet, dass nicht alle vier Füße auf der gleichen Ebene stehen. Stellen Sie sich einen wackeligen Tisch in einem Restaurant vor, den Sie hin und her kippeln können. In diesem Fall zeigt die Software des Lasersystems hohe Werte (>0,05 mm) für den Kippfuß an gegenüberliegenden Ecken an. Mit einer Fühlerlehre können Sie feststellen, welchen Fuß bzw. welche Füße Sie ausgleichen müssen und wie stark.
Es gibt drei mögliche Gründe für einen parallelen Kippfuß:
- Das Bein ist zu kurz.
- Die Grundplatte oder die Montageflächen sind nicht koplanar.
- Fehlende Passplatten unter einem oder mehreren Füßen.
Um einen parallelen Kippfuß zu korrigieren, legen Sie Ausgleichsscheiben darunter, bis der Kippeleffekt verschwunden ist (verwenden Sie aber so wenig wie möglich und höchstens vier Ausgleichsscheiben!).
2. Gebogener Fuß / nach außen abgewinkelter Kippfuß:
Dies ist eine häufige Form des Kippfußes, die auftritt, wenn die Fußunterseite im Verhältnis zum Fundament einen Winkel bildet. In diesem Fall zeigt das Lasersystem einen hohen Kippfußwert bei drei oder vier Füßen an. Der Fuß mit dem höchsten Kippfußwert weist einen von einer Ecke des Fußes zur anderen schmaler werdenden Luftspalt auf.
Für diesen Zustand kann es verschiedene Gründe geben, zum Beispiel:
- Die Maschine wurde fallen gelassen oder unsachgemäß behandelt.
- Die Grundplatten sind verbogen oder schlecht verarbeitet.
- Es besteht eine starke vertikale Winkelabweichung.
- Die Füße sind geschweißt.
- Das Fundament hat sich gesetzt.
Am besten behebt man dieses Problem, indem man die Füße nachbearbeitet. Wenn dies nicht möglich ist, können Sie auch Ausgleichsscheiben verwenden (obwohl Sie dies vermeiden sollten).
3. Wackliger Fuß:
Der wacklige Fuß wird manchmal auch als Federfuß bezeichnet. Beim wackligen Fuß kann die Fühlerlehre keinen Spalt unter dem Fuß erkennen. Stattdessen liegt das Problem in der Regel darin, dass sich zwischen Fuß und Untergrund zu viele Ausgleichsscheiben befinden, die von einem früheren Versuch stammen, einen Kippfuß zu korrigieren. Es kann auch sein, dass sich anderes unerwünschtes Material wie Schmutz oder Rost unter dem Fuß angesammelt hat.
Mögliche Ursachen für einen wackligen Kippfuß:
- Schmutz, Fett, Farbe oder Rost zwischen dem Fuß und dem Untergrund.
- Zu viele Ausgleichsscheiben (denken Sie daran, höchstens vier Ausgleichsscheiben pro Fuß zu verwenden).
- Verbogene Ausgleichsscheiben.
- Ausgleichsscheiben mit Graten oder Gewindeabdrücken.
Um dieses Problem zu beheben, müssen Sie den Bereich um und unter dem Fuß gründlich reinigen und alte Unterlegscheiben durch neue, bruchsichere ersetzen.
Hier erfahren Sie mehr über bewährte Vorgehensweisen für die Verwendung von Ausgleichsscheiben.
4. Induzierter Kippfuß:
Ein induzierter Kippfuß wird durch externe Kräfte verursacht, die sich auf den Maschinenrahmen auswirken. Dieser Kippfuß-Typ kann schwierig festzustellen sein. Das Lasersystem zeigt mehrere Kippfüße an, die sich in der Regel auf der gleichen Seite oder am gleichen Maschinenende befinden. Die Fühlerlehre findet einen Spalt, der normalerweise parallel oder fast parallel ist.
Mögliche Ursachen für einen induzierten Kippfuß:
- Spannungen auf Kupplungen oder Rohren.
- Überhängende Maschinen.
- Riemen- oder Kettenlasten auf Riemenscheiben und Zahnrädern.
- Die flexible Leitung ist zu starr.
- An der Maschine sind strukturelle Aussteifungen angebracht.
- Die Abdrückschrauben sind aus Versehen noch angezogen.
Um einen induzierten Kippfuß zu korrigieren, müssen Sie die äußeren Kräfte, die das Problem verursachen, beseitigen. Hierfür können mehrere Kontrollen der Standfestigkeit notwendig sein, da solche Kräfte beim Ausrichten der Welle jederzeit auftreten können.
Ein Schritt näher am störungsfreien Betrieb
Wie wir zu Beginn dieses Artikels gesagt haben, ist es wichtig, einen Kippfuß zu korrigieren. Keine Maschine ist dafür ausgelegt, unter Belastung oder einem hohen Vibrationsniveau zu arbeiten, was die Folgen eines Kippfußes sind. Stellen Sie also sicher, dass alle Füße fest auf dem Boden (oder in diesem Fall auf der Grundfläche) stehen, und Sie haben die bestmöglichen Voraussetzungen für eine perfekte Wellenausrichtung und einen störungsfreien Betrieb geschaffen!