Messen ist Wissen

Messen ist Wissen

Wir haben uns mit Eskil Norberg von Maskincentrum unterhalten, der auf eine langjährige Erfahrung beim Messen und Ausrichten von Werkzeugmaschinen für die mechanische Verarbeitungsindustrie in Schweden zurückblicken kann.

Warum ist das Messen so wichtig?

„Um vorhersagen zu können, welche Präzision von einer bestimmten gefertigten Komponente zu erwarten ist. Das gilt vor allem für große und komplexe Komponenten, die sich nur schwer messen und kostspielig wiederherstellen lassen, wenn ein Fehler auftritt.“ 

Wie arbeitet Maskincentrum? 

„Wir führen stets eine gründliche Bedarfs- und Problemanalyse für die Auswahl entsprechender Messmethoden und Ausrüstung durch, um den anstehenden Auftrag zu lösen.“

Welche Garantien oder Versprechen geben Sie vor einem Messauftrag?  

„Das ist von Fall zu Fall verschieden. Normalerweise finden wir das Problem und schlagen eine entsprechende Maßnahme zur angemessenen Behebung vor, sodass die Fertigung der Komponenten innerhalb der gegebenen Toleranzen durchgeführt werden kann.“

Welche Messinstrumente verwenden Sie?  

„Wir verwenden je nach Bedarf unterschiedliche Instrumente, wie z.B. eine elektronische Wasserwaage zur Nivellierung und einen Interferometer-Laser für Abstands-, Geschwindigkeits-, Nick- und Giermessungen. Double Ball Bar setzen wir zur Messung der Kreisinterpolation gemäß ISO 230-4 ein; Easy-Laser® nutzen wir für Geradheit, Winkel und Spindelrichtung. Das System arbeitet kabellos, sodass die Sicherheit gewährleistet ist und die Maschine bei vollem Schutz betrieben werden kann. Wir können auch an Ort und Stelle einen ersten Bericht erstellen, weil das Instrument einen integrierten Berichtsgenerator besitzt. Das wissen die Kunden meist sehr zu schätzen. Zudem nutzen wir einen Vibrationsanalysator zur Kontrolle von Ungleichgewichten, Lager- und Getriebeschäden.“ 


Messung der Rechtwinkligkeit mit Easy-Laser®.​

Können Sie ein Beispiel nennen, was ein Messauftrag bewirken kann?

„Definitiv. Neulich haben wir per Lasermesssytem die Ausrichtung einer Maschine zur Fertigung von 6 bis 12 m langen Balken vorgenommen und konnten die Genauigkeit der Komponenten von 100% des Toleranzbereichs (d.h. ungenügend) auf 10 bis 15% des Toleranzbereichs verbessern.“ 

Was möchten Sie in puncto Kontrolle und Ausrichtung noch besonders hervorheben? 

„Zuerst gilt es, die Auswirkungen verschiedener Fehlerzustände an der Maschine zu verstehen und welche Konsequenzen dies für das Endprodukt hat. Justieren Sie die Maschine von Grund auf neu, um danach die Anpassungen vorzunehmen, die von den vorherigen Justierungen abhängen. Mit anderen Worten führen Sie diese Einstellungen in der richtigen Reihenfolge aus. Wichtig ist auch, die Kontrolle darüber zu haben, wie bestimmte elektronische Kompensierungen die Maschine und Messergebnisse beeinflussen, damit sich mechanische Probleme weder verschärfen noch verbergen können. Mein Rat lautet daher, immer von Grund auf mit der Maschinengeometrie zu beginnen. Messen ist Wissen!“ 

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