Bei ungefähr 100% der Versammlungen, zu denen Silje Langhelle fährt, sind keine Frauen vertreten - bis sie auftritt. Da sie in einer männerdominierten Branche arbeitet, ist sie es gewohnt, dass die anderen überrascht sind, wenn sie als Frau erscheint. Und wenn es das erste Treffen überhaupt ist, dann haben sie vielleicht sogar erwartet, dass diese Person mit Vornamen Silje ein Mann ist - wer weiß schon, wie die Leute in Skandinavien so heißen?
Ist das eine berufliche Herausforderung?
– Eigentlich nicht! Ich habe gelernt, dass es ein Überraschungseffekt ist, aber ich muss sagen, dass es öfter ein Vorteil, als ein Nachteil ist. Dadurch, dass ich so bin, wie ich bin, steche ich heraus und das kann sicherlich ein Vorteil sein, rein beruflich gesehen. Es macht Eindruck.
Silje Langhelle ist norwegischer Abstammung und ihre Familie arbeitete in der Vergangenheit in der Schifffahrt. Sie lebt seit 2006 in Schweden. Bei Easy-Laser arbeitet sie als Gebietsverkaufsleiterin mit Budgetverantwortung für Lateinamerika und einige europäische Länder.
Gibt es Unterschiede in der Art und Weise wie Leute auf Sie zugehen, wenn Sie an Ihren Zielen ankommen?
– Im Vergleich zu Schweden und den anderen skandinavischen Ländern muss ich sagen „Ja“. Es gibt manchmal Vorurteile, z.B. bin ich wirklich kompetent, kenne ich meine Branche, usw. Aber auch hier bin ich noch nie in eine Situation geraten, in der ich dachte, dass ich nicht kompetent bzw. fähig bin. Das gehört einfach nicht zu meiner Persönlichkeit. Aber ich würde noch gerne eine kleine Facette hinzufügen. Es stimmt zwar, dass in Schweden ein größeres Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern herrscht, als in vielen anderen Ländern, aber viele schwedische Unternehmen sind immer noch äußerst konservativ. Dies gilt nicht für Easy-Laser, ein nicht konservatives Unternehmen, aber wir haben trotzdem Probleme damit, Frauen für einige Positionen zu finden, z.B. für Forschung und Entwicklung.
Wie sollten wir vorgehen, um diese Probleme zu lösen?
– Eines ist klar: dieses Problem können wir nicht über Nacht lösen. Aber wir sind auf unserem Weg schon ein ganzes Stück vorangekommen. Heutzutage sind Frauen im Allgemeinen besser gebildet als Männer, und das ist eine globale Tatsache. Schritt für Schritt beeinflusst das auch die Denkweise der Menschen, auch wenn es noch viel aufzuholen gibt. Langfristig wird es zu Verbesserungen führen - für jedes Geschlecht. Und fürs Erste sollten wir uns die guten Dinge ansehen, die an anderen Orten passieren, und nicht in den relativ gleichberechtigten skandinavischen Ländern. Wenn es z.B. um die Vernetzung geht liegen wir weit hinter Nord-, Mittel- und Südamerika. Empowering Women in Industry ist ein hervorragendes Beispiel. Wir brauchen auch hier mehr davon.
In der Nominierung werden Sie als „furchtlos bei der Suche nach neuen Herausforderungen“ bezeichnet. Spiegelt Sie das aussagekräftig wider?
- Ja! Das klingt sehr nach mir. Natürlich ist es einfacher furchtlos zu sein, wenn man von dem, was man verkauft, überzeugt ist. Wir haben eine fantastische Reise hinter uns mit unserer neuesten Generation XT und wir haben die Verkaufszahlen und die Auszeichnungen, die dies stützen. Es fühlt sich gut an, zu wissen, dass mein furchtloses Vorgehen zu unserem Erfolg beigetragen hat.
Und woran denken Sie noch in diesem Bereich?
– Ich wünschte, ich hätte mehr weibliche Kollegen! Wir sind viel zu wenig Frauen, die heutzutage in dieser Branche arbeiten. Es ist bewiesen, dass Unternehmen mit einem hohen Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern wirtschaftlicher und effizienter sind, als konservative Unternehmen. Wenn alle anderen Argumente nicht gelten, dann sollte doch dies ausreichen eine Veränderung herbeizuführen.
Und Easy-Laser als wirtschaftliches und effizientes Unternehmen kann dies nur bestätigen.
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