Wie ein Gewinner entsteht

Wie ein Gewinner entsteht

Unsere neueste Ableseeinheit Easy-Laser® XT11 wurde kürzlich mit dem iF Design Award 2017 ausgezeichnet. Im Folgenden erhalten Sie ohne Umschweife Einblick in die Produktentwicklung.

Vor etwa drei Jahren unternahmen wir die ersten Schritte auf dem Weg zur nächsten Produktgeneration. Der Startschuss erfolgte auf einer Konferenz, bei der Entwicklungs- und Marketingabteilung Workshops durchführten, Verbesserungsmöglichkeiten erörterten und innovative Vorschläge unterbreiteten. Zahlreiche technologische und konstruktionstechnische Daten wurden bestimmt. Schon damals ahnten wir, dass uns dies einen gewaltigen Innovationssprung und viel Arbeit einbringen würde.
 

Easy-Laser® XT11. Eines der prämierten Produkte in der Kategorie „Industry/Skilled trades“.

Doch wofür stehen wir eigentlich?

Im Anschluss an die Konferenz stand die Frage nach einer gemeinsamen internen Vision im Raum. Wir haben uns Gedanken dazu gemacht, wofür Easy-Laser als Marke und Produkt eigentlich steht. Dieses Zukunftsbild sollte selbstverständlich aber auch mit der Vorstellung in Einklang stehen, die die Benutzer in unserer Branche von uns haben. Deshalb haben wir uns im nächsten Schritt an das Industriedesign-Unternehmen Shift Design & Strategy gewandt. Nach weiteren Workshops, Anwenderstudien und Intensivinterviews unter ihrer Federführung haben sich unsere Kernwerte herauskristallisiert: benutzerfreundlich, kundenspezifisch, präzise und zuverlässig. Diese Werte flankieren seit der Unternehmensgründung vor 20 Jahren den Entwicklungsweg von Easy-Laser. Im Laufe der Jahre sind viele neue Mitarbeiter zu uns gestoßen, die diese Werte nicht mit der Muttermilch aufgesogen haben. Auf der anderen Seite sind vielleicht langjährige und versierte Wegbegleiter etwas betriebsblind geworden, was neue Perspektiven anbelangt. Dieser ungeschönte Blick von außen hat sich also als besonders nützlich erwiesen. 

Ein erfolgreicher Rückschlag

Ausgehend von unseren Kernwerten entwarf Shift Design & Strategy einen „Design Guide“, der wiederum als Basis für die Designvorschläge der nächsten Produktgeneration diente. Sogar die Schnittstelle zur Software wurde genauer unter die Lupe genommen. Ein neues Design wurde entworfen. Alle Beteiligten waren hochzufrieden! Doch nach unserer internen Einführung brachte ein Konkurrent Produkte mit ähnlichen Designmerkmalen auf den Markt, was die Verwendung unserer eigenen Designvorschläge unmöglich machte. „Das darf doch nicht wahr sein!“ werden Sie jetzt womöglich denken. Im Nachhinein hatten wir jedoch Glück im Unglück. Keines unserer Produkte befand sich zu dieser Zeit bereits in der Produktionsphase. Der Schaden hielt sich in Grenzen und wir konnten unser Vorhaben noch einmal genauer überdenken. 

Shift Design & Strategy

Shift Design & Strategy ist ein in Göteborg ansässiges Designbüro, das für viele Branchen wie z.B. B2B als auch Konsumgüter und Life Science arbeitet. Patrik Westerlund leitet zusammen mit Carl Hampf und Per Bergström die Agentur und klärt uns wie folgt über das Angebot und die Arbeitsweise dieses Büros auf:

„Für Shift Design & Strategy dreht es sich beim Design genau darum, die richtigen Produkte auf die richtige Weise zu fertigen. Die Designstrategie unterstützt den Kunden und uns dabei, einen Konsens zu erzielen, der auf pragmatischen Entscheidungen von Geschäfts- und Produktentwicklung beruht. Eine solche gemeinsam erarbeitete Zukunftsvision spiegelt sich im Prozess und Endergebnis der Produkte deutlich und positiv wider. Die Designstrategie dient allen Mitarbeitern im Unternehmen dazu, Form und Ausdruck aus einer breiteren Perspektive heraus zu betrachten und zu bestimmen. Bei der Form wird dabei das Wesentliche herausgearbeitet. Die Arbeit am Produktdesign erfolgt somit punktgenauer und effizienter.“


Büro von Shift Design & Strategy. Patrik Westerlund, der die Formgebung mitbestimmte, über XT11: „Für Shift Design & Strategy geht es beim Design genau darum, die richtigen Produkte auf die richtige Weise zu fertigen.“ 

Testen, ändern und erneut testen

Nachdem wir uns über die Neuausrichtung klar geworden waren, entstanden zahlreiche Skizzen. Ein Brainstorming jagte das nächste. So wurden auch wie beim klassischen industriellen Verfahren einige physische Modelle (Mockups) entwickelt. Wir haben verschiedene Griffversionen und unterschiedliche Lösungen für Batterieabdeckungen ausprobiert, Elektronik und Platinen von hier nach dort verschoben. Unzählige Varianten haben wir an unserem eigenen 3D-Drucker getestet, verworfen und neu kreiert. Der 3D-Drucker hat die Entwicklungszeit vermutlich um mehrere Monate verkürzt. An der Entwicklung von XT11 waren z.B. aber auch Anbieter von Touchscreens und Spritzgießwerkzeugen beteiligt. Es ist faszinierend zu beobachten, wie viel Know-how und handwerkliches Können in Alltagsprodukten aus Kunststoff steckt. Obwohl mithilfe eines modernen CAD-Tools auf dem Computer konstruiert, zeigt sich das wahre Ich des Kunststoffs erst beim Spritzguss! 


An unserem 3D-Drucker wurden Modelle entwickelt, um Konstruktionsänderungen wie z.B. an Griff, Batterieabdeckung und Platine zu testen.

Die Zusammenarbeit mit einem externen Designunternehmen verbessert nicht nur das äußere Erscheinungsbild. Vielmehr profitieren wir von den Erfahrungen aus zahlreichen anderen Entwicklungsprojekten des Designunternehmens, die in die Diskussionen über die Fertigungsweise einfließen. Es geht also nicht allein um das „Styling“, um das noch einmal besonders hervorzuheben. Göran Wennberg von Easy-Laser hat die Konstruktion von XT11 maßgeblich bestimmt:

„Wir haben unzählige Gespräche per Skype mit Patrik Westerlund von Shift Design & Strategy geführt. Dabei haben wir Lösungen diskutiert, Bildschirmansichten geteilt, z.B. als es darum ging, ein Batteriefach zu verschieben oder eine Lösung für eine designtechnisch ungünstige Position einer Schraubverbindung zu finden. Dieses Vorgehen hat sich neben den regelmäßigen Treffen als besonders effektive Arbeitsweise bewährt. Gern möchte ich auch John Andersson von PDS danken, bei dem ich in der Entwicklungsphase stets ein offenes Ohr fand.” 

Darüber hinaus möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass Shift Design & Strategy in diesem Jahr ein weiterer iF Design Award verliehen wurde, zu dem wir herzlich gratulieren. Gut gemacht!

Einzigartiges Konzept 

Parallel zur physikalischen Umsetzung des Produkts wurde die Software entwickelt. Dabei standen wir vor einer gewaltigen Herausforderung. Niemand hatte jemals zuvor in der Branche ein ähnliches Konzept verfolgt. Mit anderen Worten: Die gleiche App sollte mit einer proprietären Plattform und den marktgängigen iOS- und Android-Displays kompatibel sein. Diese Lösung bietet dem Nutzer eine unübertroffene Optionsvielfalt. Gleichzeitig hat es unseren Software-Entwicklern eine Menge Kopfzerbrechen bereitet. Soweit ich das verstanden habe, sind jedoch solche Herausforderungen für gewitzte Programmierer keine unüberwindbare Hürde!

Mitte August 2016 konnten wir die Weltpremiere von Generation XT feiern! Damit lag die erste Etappe einer langen Wegstrecke hinter uns. Einzelhändler und Benutzer haben die Generation XT sehr gut aufgenommen. Selbstverständlich gab es noch einige Fragen. Da wir mit der „Paketierung“ des Produkts ein komplettes Novum geschaffen hatten, waren wir darauf vorbereitet. Dass wir mit der Fokussierung auf das Produktdesign den richtigen Weg einschlagen, war deutlich an den Reaktionen zu spüren.  


Easy-Laser® XT11 gehört zur neuen Generation XT, unserem App-basierten Messsystem. 

iF Design Award

Was bedeutet es eigentlich für uns, genau diese Auszeichnung erhalten zu haben? Der iF Design Award zählt zweifelsohne zu den renommiertesten internationalen Designwettbewerben. Die Beiträge werden von professionellen Designern aus aller Welt beurteilt. In diesem Jahr zählte die Jury 58 Designer, die mehr als 5500 Beiträge in sieben Kategorien zu bewerten hatte. Dabei wird auf rein ästhetische Aspekte geachtet, auf Gefühl und Haptik, auf Ergonomie, Funktionalität und den Innovationsgeist eines Produkts. Mit diesem Preis haben Shift Design & Strategy und wir ein Qualitätssiegel für unsere Arbeit erhalten, und zwar nicht nur für reine Äußerlichkeiten. Anders Edenhammar, CEO von Easy-Laser, sieht das so: 

„Als wir uns vor drei Jahren entschieden, stärker zu investieren, wussten wir noch nicht, wo uns der Weg hinführt. Geleitet hat uns dabei unsere starke Vision. Mich beeindruckt sehr, was wir alle gemeinsam erreicht haben. Sicherlich sind alle an der Hard- und Software-Entwicklung Beteiligten stolz auf das Ergebnis. Jedenfalls sollten sie es sein. Schließlich ist es echte Weltklasse!“ 

Wie geht es weiter?

Easy-Laser® XT11wird mit anderen preisgekrönten Produkten in München beim iF Design Award ausgestellt, was eine große Ehre für uns ist. Selbstverständlich erwarten wir nicht von unseren Kunden, dass sie dorthin fahren und staunend davorstehen. Uns kommt es vielmehr darauf an, unser Versprechen für benutzerfreundliche und zuverlässige Messsysteme einzulösen. Das ist für uns am allerwichtigsten. Die Entwicklungsabteilung von Easy-Laser AB wird diese Arbeit mit weiteren Produkten fortführen, die wir nicht mehr vage mit Produkten der nächsten Generation umschreiben, sondern einfach Generation XT nennen. Doch jetzt werden wir erst einmal ein wenig feiern! Wir sind aber noch lange nicht am Ziel ... 

Rustan Karlsson, Marketingleiter
   
 
Film der iF Design Jury-Sitzung ansehen:
 

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