Unkonventionelle Wellenausrichtung bei einem Staudamm

Unkonventionelle Wellenausrichtung bei einem Staudamm

Easy-Laser wurde hinzugezogen, um einen Kunden bei einem Mess- und Ausrichtungsauftrag bei einem Staudamm in Nordschweden zu unterstützen. Wir möchten unsere Erfahrungen mit unserem Punktlaser-Ausrichtungssystem mit zwei Detektoren teilen, welches wir hierfür verwendet haben.

Wir hoffen, dass dieses Anwendungsbeispiel Sie dazu anregt, bei Ausrichtungsarbeiten auch mal von etablierten Denkweisen abzuweichen. Was Sie als schwierig und kompliziert empfinden, kann mit dem richtigen Werkzeug sehr einfach sein!

Eine große, renommierte Baufirma hatte den Auftrag erhalten, einen Staudamm mit Schleusen zur Regulierung des Wasserflusses für ein Wasserkraftwerkprojekt zu bauen. Der Damm befand sich stromaufwärts von einem Wasserkraftwerk. Die Abmessungen der zwei Schleusen (oder Ventile) betrugen ungefähr 8,5 m × 5 m. Jedes Ventil wurde so ausgelegt, dass in geschlossener Position ca. 0,2 Liter/Minute hindurchfließen können. Dies erforderte eine sehr dichte Abdichtung sowie eine hochpräzise Ausrichtung der Scharniere.
 

Geöffnete Schleusen.

Traditionell hatte das Bauunternehmen eine Totalstation für eine derartige Aufgabe verwendet, um die Geometrie der Schleusenkonstruktion zu bestimmen. Es gab jedoch ein Problem: die Totalstation konnte nicht für die Ausrichtung des Schleusenscharniers verwendet werden. Easy-Laser erhielt den Auftrag, das Unternehmen bei den Ausrichtungsmessungen zu unterstützen und die Bauarbeiter vor Ort zum Thema Wellenausrichtung zu schulen.

 

Die Witterungsbedingungen waren perfekt.

Bei der Ankunft fanden wir zwei aufeinander gerichtete Wellenenden vor. Um eine gute Abdichtung zu gewährleisten, mussten diese beiden Enden mit hoher Genauigkeit ausgerichtet werden, da die Dichtfläche an den Seiten 10 mm und an der Unterseite der Schleuse 20 mm beträgt. Um für diese Ausrichtung eine Lösung zu finden, mussten wir uns die Ausrichtung dieser Wellenenden als eine entkoppelte horizontale Wellenausrichtung vorstellen.
 

Wellenende (Scharnier).

Wir begannen mit einer groben Ausrichtung. Mit dem Zwei-Laser-Kegel-Verfahren zum Finden des Rotationszentrums haben wir viel Zeit gespart.


Da das Wellenende nicht drehbar war, wurde eine Gleithalterung verwendet.

Um zu entscheiden, welches Wellenende als feststehende Ende bezeichnet werden soll, haben wir die digitale Präzisionswasserwaage E290 verwendet, um zu prüfen, welches am ehesten waagerecht war.
 

Mit dem E290 wurde ermittelt, welches Wellenende am ehesten waagerecht war.

Die Wellenenden wurden mit den Messeinheiten des Ausrichtungssystem gegen die Dichtfläche und der Geradheit über sechs Meter auf Parallelität geprüft.


Prüfung der Ebenheit der Dichtfläche.

Als Nächstes haben wir eine Geradheitsmessung durchgeführt, um die Parallelität zur Dichtungsfläche auf der Seite der Schleuse zu prüfen.


Die quadratischen Markierungen auf der Wellenstirnfläche (oben gezeigt) dienen zur Bestimmung der Position der Magnetfüße für die Geradheitsmessung.

Nach dem Messen und Einstellen der Wellen wurde von den Bauarbeitern um die Wellen herum Beton gegossen, um sie zu fixieren. Nachdem man dem Ganzen zwei Wochen Zeit ließ, um sich zu setzen, montierte man im Anschluss die Schleusen ohne Scharnier.


Letzte Vorbereitungen vor der Montage des Lagers.


Positionieren der Schleusen.


Die Schleusen in ihrer endgültigen Position.

Einige Zeit nach Abschluss des Auftrags fragten wir bei dem Team nach, welches die Schleusen installiert hat. Sie waren mehr als zufrieden und sagten, dass eine Installation noch nie so reibungslos verlaufen ist!

In diesem speziellen Fall haben wir das Easy-Laser E710 Ausrichtungssystem verwendet, aber das XT770 wäre ebensogut geeignet.  Das E290 digitale Präzisionswasserwaage ist praktisch für alle Installationsarbeiten vor Ort, nicht nur zur Wellenausrichtung. Sie können zum Beispiel überprüfen, ob das Fundament einer Maschine flach ist (bis zu 0,1 mm/m, gemäß den Vorgaben der meisten Hersteller).

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